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Was ist Montessori-Pädagogik?
Ein kurzer Einblick für Eltern

Maria Montessori war eine italienische Ärztin und Pädagogin, die vor über 100 Jahren eine besondere Form des Lernens entwickelt hat – die Montessori-Pädagogik.

Sie ging davon aus, dass jedes Kind von Natur aus neugierig ist und sich am besten entwickelt, wenn es selbst aktiv werden darf. Sie erkannte, dass die Kinder einen eigenen starken Antrieb für ihre Entwicklung aufweisen und auch eigenständig ihren ausgeprägten Interessen nachgehen wollen. Daher nannte sie diesen Antrieb den eigenen "Baumeister" des Kindes. Ihrer Meinung nach, spielen die Kinder nicht, sondern vollziehen mit jeder Aktivität ihre eigene "Entwicklungs-Arbeit" um dem" Baumeister" ihres Selbst zu entsprechen. Deshalb stellte sie das Kind mit seinem eigenen Entwicklungsplan in den Mittelpunkt und nicht den Lehrer oder einen festen Lehrplan.

Obwohl alle Kinder sehr individuell sind, verbindet sie dennoch eins, dass sie ihre Entwicklungsschritte unter gesunden Voraussetzungen meistens in einem beschränkten Zeitfenster vollziehen. Es ist ein weiterer Grundgedanke den Maria Montessori nachhaltig geprägt hat, dass Kinder in bestimmten Altersabschnitten besonders offen für bestimmte Lerninhalte sind. Diese nennt sie "sensible Phasen". Zum Beispiel lernen viele Kinder zwischen ein und drei Jahren besonders leicht sprechen oder sind ab zwei Jahren besonders am Sortieren und  Ordnung schaffen interessiert. In dieser Zeit fällt es ihnen viel leichter, sich bestimmte Fähigkeiten anzueignen – wenn man ihnen die passenden Möglichkeiten gibt. Ist das Zeitfenster geschlossen, verliert sich das Interesse an diesem Entwicklungsschritt und das Lernen gestaltet sich in diesem Bereich zunehmend schwerfälliger.

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Wichtig dafür ist auch die sogenannte "vorbereitete Umgebung". Das bedeutet: Räume, Materialien und Möbel sind so gestaltet, dass Kinder selbstständig handeln können und sehr grosse Auswahlmöglichkeit zu verschiedenen Lernschritten erhalten. Alles hat seinen Platz, ist übersichtlich und kindgerecht. So können Kinder lernen, ohne ständig Hilfe von Erwachsenen zu brauchen – das stärkt ihr Selbstvertrauen, ihre Eigenständigkeit und liefert grosse Freude über eigenes Können, was wiederum zu weiteren Lern-Schritten animiert.

Kind beim Schleife binden_edited_edited.jpg

Hier kommt die Beobachtung als wichtiges Instrument ins Spiel: Nicht jedes Kind entwickelt sich im gleichen Tempo. Durch aufmerksames Beobachten kann man erkennen, was das Kind gerade braucht, wofür es bereit ist – und wie man es sinnvoll unterstützen kann. Durch die Ausbildung in der Montessori-Pädagogik und unsere jahrzehntelange Erfahrung sind wir geschult, die Kinder so individuell und genau zu beobachten, um stets im Bilde zu sein, wo das einzelne Kind steht und wofür es sich gerade interessiert, um ihm das passende "Werkzeug" für seine nächste "Entwicklungs-Arbeit" zur Verfügung zu stellen.

Geometrische Körper Montessori.jpg

Ein fester Bestandteil der Montessori-Arbeit sind auch die "Übungen des täglichen Lebens". Dabei lernen Kinder ganz einfache Dinge wie Tischdecken, Schütten, Brot streichen oder Pflanzen gießen. Auf den ersten Blick wirken diese Tätigkeiten alltäglich, doch sie fördern Konzentration, Ausdauer, Koordination und ein Gefühl von Verantwortung und sind für die kindliche Entwicklung elementar.

Zusammengefasst hilft die Montessori-Pädagogik Kindern, zu selbstständigen, verantwortungsvollen Menschen heranzuwachsen. Und das in einem Tempo, das zu ihnen passt – mit Vertrauen, Respekt und viel Raum zum Entdecken.

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